Korruptionsprävention

Publikation der BAK-Forschungsstudie "Einstellungen zu Korruption in der Exekutive"

Das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung erforscht seit 2015 Einstellungen zum Thema Korruption. Nun liegen die Ergebnisse der zweiten Forschungsstudie "Einstellungen zu Korruption in der Exekutive" vor.

Das BAK arbeitet seit 2015 eng mit den Korruptionsforschern der Hochschule Hannover zusammen. Nach einer ersten Studie – das BAK hat berichtet (siehe Link "Erste Forschungsstudie") – wurde ein österreichspezifisches Messinstrument zur Erfassung von Einstellungen gegenüber Korruption entwickelt und normiert. Mit diesem Instrument lassen sich unter anderem mögliche Korruptionsrisiken einer Gruppe im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung Österreichs beurteilen. Ihren ersten Einsatz fand die "Hannoversche Korruptionsskala Österreich-Version (HKS 38 Ö)" bei der nunmehr vorliegenden Folgestudie "Einstellungen zu Korruption in der Exekutive".

Im Rahmen dieser zweiten Studie wurden rund 1.400 Berufsanfängerinnen und -anfänger der österreichischen Exekutive mittels der HKS 38 Ö im Hinblick auf ihre Einstellungen zu Korruption befragt.

Wie sich zeigt, ist die durchschnittliche Einstellung zu Korruption der österreichischen Polizistinnen und Polizisten in Ausbildung mit jener der österreichischen Allgemeinbevölkerung vergleichbar. Tendenziell lehnen die Polizistinnen und Polizisten in Ausbildung Korruption eher ab als die Allgemeinbevölkerung Österreichs. Mit steigendem Alter der Befragten geht zudem eine stärker ausgeprägte Ablehnung von Korruption einher. Hinsichtlich des Geschlechts lassen sich keine Unterschiede in der Einstellung zu Korruption feststellen.

Die Ergebnisse zu diesen und weiteren Variablen, wie sie häufig Gegenstand der Hellfeldforschung zu Korruption sind, werden in der Publikation "Korruption – Einstellung – Polizei", erschienen in der Schriftenreihe Personalpsychologie (Link unten), ausführlich erläutert. Unter anderem wird dabei die Frage beantwortet, inwieweit sich Befunde aus dem Hellfeld zu Korruption im Dunkelfeld wiederfinden und ob aus dem Hellfeld abgeleitete Variablen eine Ursache-Wirkungs-Beziehung zur Einstellung zu Korruption aufweisen.

Auch tragen die Studienergebnisse dazu bei, einschlägige Schulungskonzepte sowie konkrete Schulungsmaßnahmen an die Erfordernisse der spezifischen Ausbildungsgruppe anzupassen.

Die Studie wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des ISF-Projekts "Lagebild" kofinanziert.

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Foto: ©  BAK

Artikel Nr: 18317 vom Montag, 14. Dezember 2020, 11:41 Uhr
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