Korruptionsprävention
Kooperationsvereinbarung mit der Pädagogischen Hochschule Wien
Am 24. April 2024 wurde durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Pädagogischen Hochschule Wien und dem Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) der nächste Schritt in der Zusammenarbeit zwischen dem BAK und dem Bildungssektor gesetzt.
Damit wird ein bundesweites Aus- und Fortbildungsprogramm zum Thema Korruptionsprävention für Lehrerinnen und Lehrer berufsbildender Schulen in die Professionalisierungsangebote der Pädagogischen Hochschule Wien aufgenommen. Es wurde von Edukationsexpertinnen und -experten des BAK entwickelt.
Der Direktor des BAK, Otto Kerbl, sieht in der Kooperation eine wichtige Säule, um das Wissen über Korruption weiter zu verbreiten: "Neben unseren Anti-Korruptionsevents für Schulen können wir künftig auch Lehrerinnen und Lehrer in Korruptionsprävention ausbilden. Damit erweitern wir gemeinsam nicht nur das Wissen der Lehrenden, sondern befähigen sie auch, ihr Wissen über Korruptionsprävention selbst weiterzugeben." Berufsbildende Schulen sind eine wichtige Zielgruppe für das BAK. Dort können Jugendliche, die kurz vor dem Berufseinstieg stehen, für die Möglichkeiten der Verhinderung von Korruption sensibilisiert werden.
"Das Vertrauen in den Staat und die Demokratie ist damit verbunden, zu wissen, wie man sich selbst verhalten kann, um die Gesellschaft in ihren ethischen Vorstellungen zu stärken. Es beginnt bei uns selbst, bei jedem und jeder, und die Schule ist der beste Ort, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln: Meine Einstellung und mein Verhalten zählen! Die Pädagoginnen und Pädagogen werden an der PH Wien entsprechend ausgebildet und gestärkt ", sagte die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Wien, Barbara Herzog-Punzenberger.
Bei dem Aus- und Fortbildungsprogramm handelt es sich um ein Train-the-Trainer-Konzept nach dem Mehrebenenansatz. Es befähigt Absolventinnen und Absolventen einerseits dazu, Schülerinnen und Schüler zum Thema Korruption auszubilden und zu sensibilisieren und andererseits die eigene Handlungssicherheit bei korruptionsbelasteten Situationen zu stärken. Die teilnehmenden Lehrpersonen vertiefen ihre fachlichen und didaktischen Kompetenzen für den eigenen Unterricht, werden gleichzeitig selbst in Bereichen der Korruptionsprävention besonders sensibilisiert und können auch als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die Kolleginnen und Kollegen fungieren.
Die theoretischen Inhalte werden durch die Vermittlung methodisch-didaktischer Tools für die Lehrkräfte ergänzt. Solche Tools sind etwa das "Korruptionsbingo" mit ausgewählten Begriffen zum Thema Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung oder das "Korruptionstheater", in dem die Teilnehmenden eine Dilemmasituation bei einem Bewerbungsgespräch nachspielen und selbst entscheiden, ob sie sich korrekt oder korrupt verhalten. Sie dienen dem Lehrpersonal sowohl für den eigenen Gebrauch zum selbstständigen Ausbau ihres Methodenkoffers als auch dazu, Pädagoginnen und Pädagogen auf professionelle und effiziente Weise in ihrer Lehrtätigkeit zum Themenkomplex Korruption zu unterstützen.
Die Aus- und Fortbildungsmaßnahme wird in drei Modulen durchgeführt, wobei das erste und dritte Modul jeweils die theoretischen und methodisch-praktischen Grundlagen behandelt. Inhaltlich wird auf die Themenbereiche Korruptionsphänomene, ethisch-moralische und rechtliche Grundlagen des Korruptionsstrafrechts sowie Wirtschaftskriminalität und Risikoanalysemethoden eingegangen. Das Zweite Modul ist online als E-Learning-Veranstaltung zu absolvieren.
Der Etablierung der Module ging ein Pilotversuch voraus. Durch das BAK wurden die Module I (20. September 2023) und III (30. November 2023), in der BHAK10, Pernerstorfergasse, 1100 Wien, durchgeführt.
Durch die Kooperationsvereinbarung und Umsetzung der Bildungs- und Korruptionspräventionsmaßnahmen an berufsbildenden Schulen kommt das BAK seinem gesetzlichen Auftrag im Präventionsbereich nach.